Wann lokalisieren? Ihre Entscheidungshilfe
Ratgeber: Lokalisierung oder Übersetzung
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Was ist der Unterschied zwischen Übersetzung und Lokalisierung?
Auf der Suche nach einem professionellen Übersetzungsdienstleister findet man immer wieder Verweise auf verschiedene Angebote für „Übersetzung“ und „Lokalisierung“ – doch was ist eigentlich der Unterschied? Und wann ist eine Lokalisierung notwendig, wenn Sie bestimmte Inhalte übersetzen lassen möchten?
Definition: Übersetzung
Die Begriffe Übersetzung und Lokalisierung werden häufig als Synonyme verwendet. Tatsächlich ist es aber so, dass die Lokalisierung auf einer Übersetzung aufbaut. Bei der Übersetzung übertragen die Übersetzer den ursprünglichen Text sinngemäß und korrekt in die gewünschte Zielsprache – der Inhalt bleibt dabei unverändert.
Bei sehr sachlichen/informativen Texten stehen die Fakten im Vordergrund – wie etwa bei technischen oder medizinischen Fach- oder Produktinformationen (wie Studienprotokolle, Bedienungsanleitungen oder Geschäftsbilanzen). Mit Texten dieser Art sollen die Leser nicht auf emotionaler Ebene angesprochen werden – hier geht es allein um die korrekte Wiedergabe aller Inhalte des Original-Textes. Für Projekte dieser Art ist eine reine Übersetzung daher völlig ausreichend – Informationen zu den Fachübersetzungen von tolingo finden Sie hier.
Definition: Lokalisierung
Anders sieht es bei Texten, etwa aus dem Bereich Marketing, aus, bei denen die beabsichtigte Wirkung im Vordergrund steht. Hier geht die Lokalisierung noch einen Schritt weiter als die reine Übersetzung – zusätzlich zur Übertragung in die Zielsprache erfolgt eine Anpassung an die kulturellen Besonderheiten der jeweiligen Zielgruppe. Doch was genau bedeutet das?
Der Unterschied von Übersetzung und Lokalisierung
Warum lokalisieren?
Von mehreren Sprachen gibt es regionale Varianten, die sich in Bezug auf Rechtschreibung und Grammatik mitunter stark unterscheiden. Am bekanntesten sind die Unterschiede zwischen amerikanischem und britischem Englisch, aber auch die einzelnen Versionen des Spanischen in Südamerika oder das in Deutschland gesprochene Deutsch und das Schweizerdeutsch weisen zahlreiche Variationen auf.
Selbstverständlich können die meisten Muttersprachler Texte derselben Sprache aus unterschiedlichen Regionen problemlos verstehen, aber diese werden nicht die gleiche emotionale Wirkung erzielen. Jeder Marketingexperte weiß, dass ein Text, über den man erst lange nachdenken muss, als „irgendwie nicht richtig" empfunden wird und nicht ansprechend wirkt. Genau der gleiche Effekt entsteht, wenn man als Leser immer wieder über mehr oder weniger befremdliche Ausdrücke stolpert.
Erst durch eine für das Zielland passende Wortwahl und geläufige Ausdrücke werden landestypische Assoziationen hervorgerufen, sodass der Text nicht als Übersetzung wahrgenommen wird. Der Lesefluss wird nicht unterbrochen und die Botschaft des Textes kann ungehindert auf die Konsumenten wirken.
Was bei einer Lokalisierung angepasst wird
Bei der Lokalisierung werden aber nicht nur aus dem „Fahrrad" ein „Velo" und aus den „pants" die „trousers" – ebenso wichtig ist die Anpassung an die Gepflogenheiten eines Landes. Um für ein reibungsloses Verständnis zu sorgen, werden u. a. folgende Informationen angepasst:
- Datum (Reihenfolge von Tag, Monat und Jahr)
- Zeitangaben (12-Stunden- oder 24-Stunden-Format)
- Telefonnummern-Formate (Länder- und Stadt-Vorwahlen)
- Maßeinheiten (Zentimeter, Inch, Gramm, Pfund usw.)
- Temperaturen (Celsius, Fahrenheit)
- Währungen (Euro, Pfund, Dollar)
- Kleidergrößen
Wann müssen Inhalte lokalisiert werden?
Die Frage, ob Sie Ihren Text übersetzen oder lokalisieren lassen sollten, hängt also eng mit dem Zweck des Textes zusammen. Stehen eher die Fakten oder die beabsichtigte Wirkung im Vordergrund? Die oben aufgeführten Beispiele machen klar, warum unter anderem folgende Textarten lokalisiert werden sollten:
- Pressematerial
- Webseiten/Webshops (weitere Informationen zur Webseitenübersetzung bzw. Lokalisierung hier)
- Software/Apps
- Firmen-Webseiten
- Sämtliche Inhalte im Bereich Content-Marketing
Übersetzen oder lokalisieren? Wir beraten Sie gerne!
Dank des Internets und der Globalisierung stehen den Kunden heutzutage nahezu unendlich viele Optionen zur Verfügung. Es bedarf deswegen oft nur einer schlechten Erfahrung, um diese für immer an die Konkurrenz zu verlieren. Und es ist besonders ärgerlich, wenn dies aufgrund von schlechten Erfahrungen geschieht, die sich durch die Zusammenarbeit mit einem professionellen Übersetzungsbüro leicht vermeiden lassen. Wir beraten Sie umfassend zu allen Fragen der Lokalisierung!
Die erfahrenen Kundenberater von tolingo haben bereits zahlreiche Projekte für kleine und große Unternehmen unterschiedlichster Branchen und Sprachen erfolgreich durchgeführt und kennen sämtliche Anforderungen der verschiedenen Sprachdienstleistungen. Die mehr als 6.000 Fachübersetzer in unserem Pool sind aufgrund ihrer Ausbildung und umfassenden fachlichen Erfahrungen – sprachlich sowie kulturell – ausgewiesene Experten für Übersetzungsdienstleistungen und Lokalisierungen aller Art und in allen Sprachen. Daher finden wir immer die besten Übersetzer für Ihr individuelles Projekt! Wenn Sie Ihre Texte jetzt übersetzen oder auch lokalisieren lassen möchten:
Wir beraten Sie gerne kostenlos und unverbindlich zu den Übersetzungs- und Lokalisierungsdienstleistungen von tolingo – kontaktieren Sie uns hier.
Wenn Sie weitere Informationen wünschen, finden Sie hier Tipps zum Thema Software-Lokalisierung und hier speziell zur Lokalisierung von YAML-Dateien.
Bei-
spiele
Wirkliches Fingerspitzengefühl und umfassende, fundierte Kenntnisse des Ziellandes – die sog. interkulturelle Kompetenz – benötigen die Übersetzer für die Anpassung kultureller Normen und religiöser Traditionen im Rahmen einer Lokalisierung. Falsche Bezugnahmen sind hier im besten Fall unverständlich, im schlimmsten Fall zutiefst beleidigend.
Ein gelungenes Beispiel ist die Verwendung des Wortes „Fisch" anstelle von „Brot" in Texten von christlichen Missionaren, die sich an Eskimos wandten. Der Übersetzer hat hierbei die beabsichtigte Wirkung des ursprünglichen Textes an die spezifischen Besonderheiten der Zielgruppe angepasst. Dadurch hat sich zwar der (sachliche) Inhalt des Textes verändert, aber die vom Verfasser beabsichtigte Botschaft wird in neuer Form auf verständliche Art und Weise vermittelt.
Negative Beispiele zeigen dagegen, dass eine nicht durchgeführte Lokalisierung regelrecht geschäftsschädigend sein kann, etwa bei Feiertagsregelungen. Lustige Umschreibungen wie der Satz „Am nächsten Montag werden wir alle mit unseren bunten Osternestern beschäftigt sein" werden im europäischen Raum vermutlich richtig als Verweis auf den gesetzlichen Feiertag verstanden werden. Kunden aus anderen Kulturkreisen, insbesondere Privatkunden, ist der Bezug auf diesen christlichen Feiertag dagegen möglicherweise nicht klar und sie werden sich ärgern, wenn beim Kundenservice niemand ans Telefon geht.
Noch stärker ist der Effekt bei Werbebotschaften. In Amerika einen komplexen Service unter Zuhilfenahme eines Vergleichs mit den Cricket-Regeln zu bewerben, ergibt durchaus Sinn, da Cricket in all seiner Komplexität in den USA kaum bekannt ist. Würde die Firma die gleiche Werbung lediglich mit angepasster Schreibweise auch in England schalten, würde sie dadurch mit Sicherheit mehr Spott als neue Kunden ernten.
Autonamen
Berühmt-berüchtigt sind etwa der Mitsubishi „Pajero" (Bedeutung: „Wichser") oder der Ford „Pinto" (Bedeutung: „kleiner Pimmel") – Namen, die im brasilianischen Portugiesisch äußerst unvorteilhafte sexuelle Assoziationen hervorrufen und damit die Kunden abschreckten.
Ford bemerkte den Fehler später und änderte den Namen zu „Corcel" („Pferd"), nichtsdestotrotz führte diese missglückte Produkteinführung zu erheblichen Verlusten und einem nicht zu beziffernden Imageschaden.
Coca-Cola
Selbst der internationale Gigant Coca-Cola stolperte auf dem chinesischen Markt ins Fettnäpfchen. Europäische oder amerikanische Firmen übersetzen ihre Namen zumeist ins Chinesische, indem sie diese in Silben zerlegen und ähnlich klingende Schriftzeichen suchen, damit die chinesische Version möglichst wie der ursprüngliche Name klingt.
Der Konzern übersetzte den Markennamen zunächst mit dem sehr ähnlich klingenden „Kou-ke-kou-la". Leider wurde übersehen, dass dies, je nach Dialekt, als „Kaulquappe beißt in Wachs", „Beiß in die wächserne Kaulquappe" oder auch „das mit Wachs gestopfte weibliche Pferd" verstanden wird und somit alles andere als appetitanregend wirkt. Nachdem der Fehler bemerkt wurde, entschied man sich für das etwas anders klingende, dafür aber wesentlich passendere „Ke-kou-ke-le", was „schmackhaft und glücklich" bedeutet.
„Naming Check" nicht vergessen
Um zu verhindern, dass ein solcher Fauxpas die sorgfältig geplante Markteinführung eines neuen Produkts zunichtemacht, empfiehlt es sich daher dringend, eine sprachliche Überprüfung des Namens (einen sog. „Naming Check") von einem professionellen Übersetzungsbüro wie tolingo durchführen und diesen ggf. für das jeweilige Zielland lokalisieren zu lassen.
Man sollte meinen, dass die Gefahr für solche sprachlichen Fehlgriffe Marketingfachleuten bekannt ist. Doch Beispiele aus der Wirtschaft zeigen, dass selbst bei so präsenten Aspekten wie dem Namen eines neuen Produkts immer wieder schwerwiegende Fehler gemacht werden. Wenn es selbst hierbei zu Patzern kommt, kann man sich leicht vorstellen, wie schnell Unternehmen sich bei umfangreicheren Texten wie Produktinformationen blamieren können!
Wo nutzen wir KI im Alltag?
In unserem Alltag sind wir bereits von zahlreichen Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) umgeben und das meist dort, wo wir sie nicht erwarten!
Technologien wie Suchmaschinen oder Chatbots erleichtern uns das Leben, indem sie uns dabei helfen, Informationen zu finden oder Aufgaben zu erledigen. 6 Anwendungsbeispiele dafür, wo KI noch in unserem Alltag zu finden ist — und vor allem wie sie uns hilft, können Sie hier nachlesen.
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