VS-NfD Übersetzungen

VS-NfD steht für "Verschlusssache - Nur für den Dienstgebrauch" und ist die niedrigste Geheimhaltungsstufe für Verschlusssachen in Deutschland. Diese Einstufung wird für Informationen verwendet, deren Kenntnisnahme durch Unbefugte für die Interessen oder das Ansehen der Bundesrepublik Deutschland oder eines ihrer Länder nachteilig sein kann. Die Handhabung solcher Dokumente unterliegt besonderen Sicherheitsanforderungen gemäß der Verschlusssachenanweisung (VSA).

Typische VS-NfD-Dokumente umfassen:

• Technische Dokumentationen für Verteidigungssysteme
• Ausschreibungsunterlagen für Rüstungsprojekte
• Sicherheitskonzepte für kritische Infrastrukturen
• Bestimmte Vertragsunterlagen mit Sicherheitsbezug
• Projektberichte mit sicherheitsrelevanten Inhalten
• Interne Analysen und Studien zu sicherheitsrelevanten Themen

Diese Dokumente enthalten Informationen, die nicht öffentlich zugänglich sein sollten, aber keine höhere Geheimhaltungsstufe erfordern.

VS-NfD-Übersetzungen unterscheiden sich in mehreren wichtigen Punkten von Standard-Übersetzungen:

• Sicherheitsumgebung: Die Übersetzung erfolgt in speziell gesicherten Räumlichkeiten mit Zugangsbeschränkungen.
• Digitale Sicherheit: Alle digitalen Daten werden verschlüsselt und in gesicherten Netzwerken verarbeitet.
• Personelle Anforderungen: Nur speziell belehrte und oft sicherheitsüberprüfte Übersetzer dürfen VS-NfD-Material bearbeiten.
• Dokumentation: Der gesamte Übersetzungsprozess wird lückenlos dokumentiert (Chain-of-Custody).
• Nachbearbeitung: Nach Abschluss der Übersetzung werden alle Arbeitsdokumente sicher vernichtet oder zurückgegeben.

Diese Maßnahmen stellen sicher, dass die Vertraulichkeit des Materials zu jeder Zeit gewahrt bleibt.

Der sichere Austausch von VS-NfD-Dokumenten erfolgt über mehrere Sicherheitsebenen:

1. Physische Übergabe: Wenn möglich, werden Dokumente persönlich übergeben, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.
2. Gesicherte Transportwege: Bei Versand werden spezielle Kurierdienste mit Identitätsfeststellung und Übergabeprotokollen genutzt.
3. Digitale Übertragung: Erfolgt ausschließlich über gesicherte, Ende-zu-Ende verschlüsselte Kanäle mit Zwei-Faktor-Authentifizierung.
4. Dokumentenverfolgung: Jedes Dokument wird während des gesamten Prozesses lückenlos verfolgt.
5. Zugangsprotokollierung: Jeder Zugriff auf die Dokumente wird automatisch protokolliert.

Diese Maßnahmen entsprechen den Anforderungen der Verschlusssachenanweisung (VSA) und gewährleisten die durchgehende Vertraulichkeit der Dokumente.

Die Nutzung von Machine Translation (MT) für VS-NfD-Dokumente ist unter bestimmten Bedingungen möglich, jedoch mit strengen Einschränkungen:

• Es dürfen ausschließlich lokale, ISO 27001-zertifizierte MT-Systeme verwendet werden, die keine Daten an externe Server senden.
• Öffentliche MT-Dienste wie Google Translate oder DeepL sind aufgrund von Datenschutzbedenken strikt verboten.
• Die maschinelle Vorübersetzung muss immer durch einen sicherheitsbelehrten Fachübersetzer überprüft und bearbeitet werden (Post-Editing).
• Der gesamte Prozess erfolgt in geschlossenen, sicheren Netzwerken ohne Internetverbindung.

Wir beraten Sie gerne individuell, ob Machine Translation für Ihre spezifischen VS-NfD-Dokumente eine Option darstellt und welche Sicherheitsmaßnahmen dabei zu beachten sind.