In Episode 5 von "Lost in Translation" stürzen wir uns in das bunte Universum der Jugendsprache und werfen einen Blick auf die diesjährige Auswahl für das Jugendwort 2023. Obwohl wir selbst nicht mehr ganz zur jungen Generation gehören, ist es immer spannend, die Veränderungen und Trends in der Jugendsprache zu erkunden.
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Wir beginnen einem Trip durch die Top 10 Auswahl der Jugendwörter des Jahres 2023. Es ist erstaunlich, wie sich die Sprache stetig wandelt und neue Begriffe entstehen. Neben "Kerl-in" gibt es noch weitere Kandidaten, die wir genauer unter die Lupe nehmen werden.
„Auf Lock“ – Abkürzung von „auf locker“, Bedeutung: die Dinge entspannt angehen. Beispiel: „Ich gehe mit paar Freunden raus auf Lock!“
„Darf er so“ – Ausdruck der Verwunderung und Abkürzung von „Darf er das einfach so sagen?“, wird genutzt, wenn etwas Provokantes gesagt oder getan wurde
„Digga(h)“ – oft aber nicht immer eine Anrede für einen Kumpel oder Kollegen. Beispiel: „Ey Digga“ oder auch „Digga, ich hab so Hunger“
„goofy“ – Adjektiv im Sinne von „komisch“, „tollpatschig“ oder „weird“
„Kerl*in“ – Anrede für einen Freund, die aber meist nur in der maskulinen Form genutzt wird. Herkunft: wahrscheinlich in Anlehnung an ein Meme, das vor allem auf der Plattform Reddit genutzt wird: „Es ist Mittwoch, meine Kerle“
„NPC“ – Abkürzung für „Non-Playable-Character”, das seinen Ursprung im Gaming hat. Es ist abwertend gemeint und wird genutzt, um klarzustellen, dass jemand unwichtig ist und ignoriert werden kann. Beispiel: „Guck dir mal den NPC an!“
„Rizz“ – Die Fähigkeit einer Person zu flirten und verbal charmant zu sein. Beispiel: „Der hat richtig Rizz!“ oder „Ich hab ihr meinen Rizz gezeigt und sie gehörte mir“
„Side eye“ – auf Deutsch „Seitenblick“. Wird genutzt, um Verachtung oder Missbilligung auszudrücken.
„Slay“ – Ausdruck der Zustimmung oder Bewunderung. Beispiel: „Dein Outfit sieht gut aus! Slay!
„Yolo“ – Steht für „you only live once”. Aufforderung, Chancen zu nutzen und Risiken einzugehen. Beispiel: „Boah, das wird teuer! Egal, yolo!“ – Yolo war das Jugendwort 2012
Quelle: Langenscheidt-Verlag
Das Jugendwort des Jahres hat seit seiner Einführung durch Langenscheidt im Jahr 2008 viele Entwicklungen durchlaufen. Es ist erstaunlich, wie einige Wörter wieder auftauchen und in der heutigen Jugendsprache eine Renaissance erleben. Die Sprache spiegelt den Zeitgeist wider und gibt auch einen Eindruck von den aktuellen kommunikativen Trends, aber lässt auch auf Themen, die Jugendliche bewegen schließen.
Die Nutzung von Jugendsprache in der Werbung kann äußerst wirkungsvoll sein, wie wir anhand von Beispielen wie der Tagesschau gesehen haben. Dabei ist es jedoch wichtig, die richtige Zielgruppe im Auge zu behalten. Während die Nutzung von Jugendsprache von Erwachsenen oft unauthentisch wirkt, kann sie bei jungen Menschen echtes Interesse wecken.
Wir berichten auch aus unserer eigenen Jugend und welche Begriffe sich damals bis heute etabliert haben oder deren Bedeutung sich in ein paar Jahrzehnten geändert haben. Das deutsche Adjektiv "geil" hat seinen obszöne Bedeutung hinter sich gelassen, genauso wie das englische "gay", nur noch selten im Sinne von "fröhlich" benutzt wird. Intensivierende Wörter wie "sehr" werden schon lange ersetzt. Zum Beispiel durch "mega/ultra" (mega/ultra spannender Film) oder auch "übelst" ("wir mussten übelst lachen")
Egal wie sich die Sprache in Zukunft entwickelt, für Jessi ist klar, dass sie egal wie alt sie ist, immer Digga sagen wird, auch wenn andere es für nicht cool oder sogar als cringe wahrnehmen.