Terminologiemanagement

Die Bausteine der Terminologie: Wichtige Begriffe einfach erklärt

Geschrieben von Maria | Januar 2024

Im Bereich des Terminologiemanagements schwirren viele Fachbegriffe umher, die zwar alle von Bedeutung sind, aber auch selbst von einem Glossar profitieren könnten. Hier siehst du im Überblick die wichtigsten Begriffe – klar und verständlich erläutert.  

 

Bilinguale Terminologieextraktion

Bilinguale Terminologieextraktion bezieht sich auf den Prozess des Identifizierens und Sammelns von Fachbegriffen aus Texten, die in zwei verschiedenen Sprachen verfasst sind. Ziel ist es, ein präzises und konsistentes Vokabular für beide Sprachen zu entwickeln, das in der Kommunikation und Dokumentation innerhalb eines bestimmten Fachgebietes oder einer Branche verwendet wird.

Dieser Prozess ist besonders wichtig für Unternehmen, die in mehreren Sprachräumen tätig sind oder für Projekte, die eine genaue und einheitliche Verwendung von Fachterminologie in mehreren Sprachen erfordern. Die bilinguale Terminologieextraktion hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden und die Qualität der Übersetzungen zu verbessern, indem sie sicherstellt, dass die gleichen Begriffe in beiden Sprachen konsistent verwendet werden.

 

Benennung

Die Benennung im Terminologiemanagement bezieht sich auf den Prozess der Auswahl eines spezifischen Begriffs oder einer Bezeichnung für ein bestimmtes Konzept, Objekt, Verfahren oder Phänomen in einem Fachgebiet. Die Benennung ist ein bewusster und gezielter Vorgang, bei dem ein passender Term für ein bereits identifiziertes Konzept ausgewählt wird. Bei der Benennung wird sorgfältig darauf geachtet, dass der gewählte Begriff das bezeichnete Konzept exakt und unmissverständlich wiedergibt, dabei gleichzeitig sprachlich korrekt und für die Zielgruppe verständlich ist.

 

Benennungsbewertung

Die Benennungsbewertung im Terminologiemanagement ist der nachfolgende Schritt nach der Benennung. Es handelt sich dabei um die kritische Überprüfung und Bewertung der ausgewählten Begriffe. Dieser Prozess beinhaltet die Prüfung der Eignung eines Begriffs in Bezug auf verschiedene Aspekte wie Eindeutigkeit, Konsistenz mit bestehender Terminologie, sprachliche Korrektheit und Angemessenheit für die Zielgruppe. Die Benennungsbewertung zielt darauf ab, sicherzustellen, dass jeder Begriff innerhalb eines bestimmten Kontextes optimal eingesetzt wird, um Fehlinterpretationen zu vermeiden und die Effektivität der Kommunikation zu maximieren.

 

Bereinigung

Die "Bereinigung" im Kontext des Terminologiemanagements bezeichnet den Prozess der Überprüfung und Aktualisierung einer bestehenden Terminologiedatenbank oder eines Terminologiebestands. Ziel dieses Vorgangs ist es, Inkonsistenzen, veraltete Begriffe, Duplikate und möglicherweise fehlerhafte Einträge zu identifizieren und zu korrigieren. Dies stellt sicher, dass die Terminologiedatenbank präzise, aktuell und effizient nutzbar bleibt.

Während der Bereinigung werden verschiedene Aspekte betrachtet, wie zum Beispiel die Einheitlichkeit der Begriffsverwendung, die Relevanz der Termini für das aktuelle Fachgebiet und die Anpassung an neue sprachliche oder fachliche Entwicklungen. Die Bereinigung ist ein wichtiger Schritt zur Aufrechterhaltung der Qualität und Zuverlässigkeit der terminologischen Ressourcen in einer Organisation, und trägt dazu bei, dass die Kommunikation klar und konsistent bleibt.

 

Corporate Language

"Corporate Language" bezeichnet die charakteristische Sprache und den spezifischen Stil, den ein Unternehmen in seiner schriftlichen und mündlichen Kommunikation verwendet. Dies umfasst nicht nur Fachterminologie und branchenspezifische Begriffe, sondern auch die Art und Weise, wie das Unternehmen seine Botschaften formuliert, um seine Identität, Werte und Kultur zum Ausdruck zu bringen.

Die Corporate Language ist ein wesentlicher Bestandteil der Markenidentität eines Unternehmens. Sie trägt dazu bei, eine einheitliche und wiedererkennbare Stimme über verschiedene Kommunikationskanäle hinweg zu schaffen – von offiziellen Dokumenten und Marketingmaterialien bis hin zu sozialen Medien und Kundendienst. Eine gut definierte und konsistent angewendete Corporate Language stärkt das Markenbild, fördert das Vertrauen der Zielgruppe und unterstützt die Effektivität der Unternehmenskommunikation. Sie hilft einem Unternehmen, sich von seinen Mitbewerbern abzuheben und eine stärkere Verbindung zu seinen Kunden, Mitarbeitern und Partnern aufzubauen. Das Terminologiemanagement spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung und Pflege der Corporate Language eines Unternehmens.

 

Crowdsourcing

"Crowdsourcing" in der Terminologiearbeit ist eine Methode, bei der das Wissen und die Erfahrungen einer großen Gruppe von Menschen genutzt werden, um terminologische Aufgaben zu bewältigen. Anstatt dass ein einzelner Experte oder ein kleines Team sich um die Sammlung, Entwicklung und Verwaltung von Fachbegriffen kümmert, werden bei dieser Methode viele Menschen – oft über das Internet – eingeladen, ihren Beitrag zu leisten.

In der Praxis könnte das bedeuten, dass ein Unternehmen oder eine Organisation ihre Mitarbeiter, Kunden oder sogar die breite Öffentlichkeit bittet, neue Fachbegriffe vorzuschlagen, bestehende zu bewerten oder zu verbessern. Dies kann durch Online-Plattformen, Foren oder soziale Medien erfolgen.

Der Vorteil dieses Ansatzes liegt in der Vielfalt und Menge der gesammelten Informationen. Menschen aus verschiedenen Bereichen und mit unterschiedlichen Erfahrungen können ein breiteres Spektrum an Perspektiven und Fachkenntnissen einbringen. Dies kann zu einer reichhaltigeren und präziseren Terminologiesammlung führen und hilft, die Sprache und Begriffe aktuell und relevant zu halten.

 

Extraktion

"Extraktion" im Kontext des Terminologiemanagements bezieht sich auf den Prozess des Herausfilterns und Sammelns von spezifischen Fachbegriffen aus einem Text oder einer Reihe von Texten. Ziel ist es, relevante Termini zu identifizieren, die für ein bestimmtes Fachgebiet oder eine Branche wichtig sind.

Dieser Prozess kann manuell durchgeführt werden, indem Fachleute oder Sprachexperten Texte durchgehen und relevante Begriffe heraussuchen. Häufiger jedoch wird die Extraktion automatisiert mithilfe von spezieller Software durchgeführt, die auf Technologien der natürlichen Sprachverarbeitung (NLP) basiert. Diese Software kann große Mengen an Textdaten effizient durchsuchen und dabei nicht nur einzelne Begriffe, sondern auch deren Kontext und Verwendungsmuster erfassen.

Die Extraktion ist ein wichtiger Schritt im Terminologiemanagement, da sie es ermöglicht, ein systematisches und umfassendes Verzeichnis von Fachbegriffen aufzubauen. Dieses Verzeichnis dient dann als Grundlage für die Erstellung von Glossaren, die Übersetzung von Texten und die allgemeine sprachliche Standardisierung innerhalb einer Organisation oder eines Fachgebietes.

 

Glossar

Ein "Glossar" ist eine systematisch geordnete Liste von Begriffen mit ihren Definitionen, die speziell auf ein bestimmtes Fachgebiet, einen Themenbereich oder ein Projekt zugeschnitten ist. In einem Glossar werden Fachbegriffe, deren Bedeutungen und oft auch zusätzliche Informationen wie Synonyme, Übersetzungen oder Kontextbeispiele aufgeführt. 


Glossare dienen als Referenzwerkzeuge, um ein einheitliches Verständnis und eine konsistente Verwendung von Fachterminologie zu gewährleisten. Sie sind besonders nützlich in Bereichen, in denen präzise und eindeutige Kommunikation entscheidend ist, wie in Wissenschaft, Technik, Medizin, Recht, Marketing oder bei internationalen Projekten. Im Vergleich zu einer umfassenderen Terminologiedatenbank ist ein Glossar einfacher gestaltet und enthält in der Regel weniger Detailinformationen. Ein Übersetzungsglossar ist in der Regel eine einfache  Liste von Fachbegriffen und ihren entsprechenden Übersetzungen, die üblicherweise mit Standardsoftware wie Microsoft Word oder Excel erstellt wird. Für Übersetzungsprozesse ist ein Glossar dennoch wertvoll, da es Übersetzern schnelle Orientierung und Klarheit über die korrekte Verwendung und Bedeutung von Fachtermini bietet.

Während ein Glossar hauptsächlich für die schnelle Referenz dient und die Konsistenz in Übersetzungen fördert, bietet eine Terminologiedatenbank erweiterte Funktionen und ist ein tiefergehendes Werkzeug im Terminologiemanagement.

 


Konsistenz

Konsistenz und Terminologiemanagement sind Begriffe, die Hand in Hand gehen. Das liegt daran, dass Konsistenz in der Terminologie einfach absolut entscheidend für Schreiben und Übersetzen ist. Sie sorgt für eine gleichbleibende Qualität und Verständlichkeit der Fachsprache. In der Terminologiearbeit geht es darum, diese Konsistenz zu erreichen und beizubehalten, was letztlich zur Qualitätssicherung des Inhalts beiträgt.

Drei Hauptfehler in Bezug auf Konsistenz können in technischen Dokumenten auftreten: inkorrekte, inkonsistente und mehrdeutige Terminologie. Konsistenz ist besonders wichtig, da sie nicht nur Zeit und Kosten spart, sondern auch Risiken durch Missverständnisse reduziert und die Markenidentität stärkt.

Um Konsistenz im Inhalt zu gewährleisten, müssen Entscheidungen über die Zuordnung von Begriffen zu Unternehmenskonzepten, die Erstellung von Begriffen und die Wahl von Äquivalenten in den Ziel- und Ausgangssprachen getroffen werden. Prozesskonsistenz erfordert klare Zielsetzungen, Validierungs- und Aktualisierungsverfahren für terminologische Daten sowie die Festlegung von Verantwortlichkeiten im Terminologiemanagement.

Die größte Herausforderung ist die nachhaltige Durchsetzung von Konsistenz. Ein effektiver Terminologie-Manager spielt dabei eine Schlüsselrolle, indem er den Wert und die Notwendigkeit von Konsistenz vermittelt und deren Einfluss durch konkrete Beispiele verdeutlicht.

 

Kontextanalyse

Die "Kontextanalyse" im Terminologiemanagement bezieht sich auf die detaillierte Untersuchung des Umfelds, in dem ein Fachbegriff verwendet wird. Dieser Prozess ist entscheidend, um die genaue Bedeutung und Anwendung eines Begriffs zu verstehen und sicherzustellen, dass er korrekt und konsistent eingesetzt wird.

Bei der Kontextanalyse wird nicht nur der unmittelbare Satzzusammenhang eines Begriffs betrachtet, sondern auch das größere thematische und fachliche Umfeld. Dazu gehören die Betrachtung des Zwecks des Textes, des Zielpublikums, der Art des Dokuments (z.B. technische Anleitung, Marketingmaterial) und des übergeordneten Fachgebiets.

Diese Analyse hilft dabei, Mehrdeutigkeiten zu vermeiden und sicherzustellen, dass ein Begriff in verschiedenen Kontexten einheitlich verwendet wird. Sie ist besonders wichtig bei der Übersetzung von Fachtexten und in mehrsprachigen Umgebungen, da hier die Gefahr von Missverständnissen durch kulturelle und sprachliche Unterschiede besonders groß ist.

Die Kontextanalyse ist ein zentraler Bestandteil des Terminologiemanagements, der zur Genauigkeit, Klarheit und Effektivität der Kommunikation in einem Unternehmen oder einer Organisation beiträgt.

 

Matching

"Matching" im Terminologiemanagement bezieht sich auf den Prozess des Abgleichens von Begriffen in einem Text oder Dokument mit den entsprechenden Einträgen in einer Terminologiedatenbank oder einem Glossar. Das Ziel dieses Prozesses ist es, sicherzustellen, dass die verwendeten Begriffe mit den standardisierten und festgelegten Begriffen des Unternehmens oder Fachbereichs übereinstimmen.

Beim Matching werden die im Text verwendeten Termini systematisch mit den in der Termbase oder im Glossar hinterlegten Begriffen verglichen. Dies kann manuell durch einen Terminologieexperten oder automatisiert mithilfe spezialisierter Software erfolgen. Die Software scannt den Text und identifiziert Begriffe, die in der Terminologiedatenbank vorhanden sind, um Übereinstimmungen oder Abweichungen aufzuzeigen.

Dieser Prozess ist besonders wichtig in der Übersetzungs- und Lokalisierungsbranche, wo Konsistenz und Genauigkeit der Terminologie für die Qualität der Endprodukte entscheidend sind. Durch Matching wird sichergestellt, dass überall die gleiche, korrekte Terminologie verwendet wird, was die Klarheit und Verständlichkeit des Textes erhöht und zur Einheitlichkeit der Unternehmenskommunikation beiträgt.

 

Mehrsprachige Terminologie

"Mehrsprachige Terminologie" im Terminologiemanagement bezieht sich auf die Sammlung, Organisation und Verwaltung von Fachbegriffen in mehreren Sprachen. Dieser Ansatz ist entscheidend für Unternehmen und Organisationen, die international tätig sind oder ein mehrsprachiges Publikum ansprechen. Ziel der mehrsprachigen Terminologie ist es, Konsistenz und Genauigkeit in der Übersetzung und Kommunikation von Fachbegriffen über verschiedene Sprachen hinweg zu gewährleisten.

Bei der Arbeit mit mehrsprachiger Terminologie werden entsprechende Begriffe und ihre Übersetzungen in einer Termbase gespeichert, oft ergänzt durch Kontextinformationen, Definitionen und Anwendungsbeispiele in jeder Sprache. Dies ermöglicht eine präzise und einheitliche Verwendung von Fachterminologie in allen Kommunikations- und Dokumentationsformen des Unternehmens.

Die Herausforderung bei der mehrsprachigen Terminologie liegt in der Berücksichtigung kultureller und sprachlicher Nuancen, um sicherzustellen, dass die Begriffe in jedem Sprachkontext korrekt und angemessen verwendet werden. Dies erfordert ein tiefes Verständnis der jeweiligen Fachgebiete sowie der sprachlichen und kulturellen Besonderheiten der Zielmärkte.

Effektives Management mehrsprachiger Terminologie verbessert die Qualität der internationalen Kommunikation, steigert die Verständlichkeit von übersetzten Materialien und trägt zur Stärkung der globalen Markenidentität bei.

 

Morphologische Kontrolle

Die "morphologische Kontrolle"  bezieht sich auf die Überprüfung und Analyse der Wortstruktur von Fachbegriffen. Dabei geht es um die Untersuchung der Bildung und Zusammensetzung von Wörtern, einschließlich ihrer Wurzeln, Präfixe, Suffixe und Endungen.

In der Praxis ist die morphologische Kontrolle wichtig, um sicherzustellen, dass die Begriffe korrekt gebildet sind und konsistent verwendet werden. Dies ist besonders relevant bei der Bildung neuer Fachbegriffe oder bei der Übersetzung von Terminologie in andere Sprachen. Durch die morphologische Kontrolle wird überprüft, ob ein Wort den grammatischen und sprachlichen Regeln entspricht und ob es in seiner Form und Bedeutung für den beabsichtigten Kontext geeignet ist.

 

Normen und Standards im Terminologiemanagement

Normen und Standards im Terminologiemanagement sind festgelegte Richtlinien und Best Practices, die dazu dienen, die Erstellung, Verwaltung und Nutzung von Fachterminologie zu vereinheitlichen und zu optimieren. Diese Normen stellen sicher, dass die Terminologiearbeit konsistent, effizient und qualitativ hochwertig durchgeführt wird.

Normen für das Terminologiemanagement können internationale, nationale oder branchenspezifische Regelwerke sein. Beispiele hierfür sind die ISO-Normenreihe (wie ISO 9001 für Qualitätsmanagement oder ISO 17100 für Übersetzungsdienstleistungen), die spezifische Anforderungen an die Terminologiearbeit stellen. Diese Normen umfassen Aspekte wie die korrekte Definition und Dokumentation von Begriffen, den Prozess der Terminologieextraktion, die Gestaltung von Terminologiedatenbanken und die Verfahren zur Qualitätssicherung.

Die Einhaltung dieser Normen und Standards im Terminologiemanagement hilft Organisationen, einheitliche und präzise Terminologie über verschiedene Abteilungen, Projekte und Sprachen hinweg zu gewährleisten. Durch die Anwendung etablierter Normen und Standards wird auch die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Stakeholdern, wie Übersetzern, technischen Redakteuren und Fachexperten, erleichtert. Dies trägt zur Gesamtqualität der Unternehmenskommunikation und -dokumentation bei und stärkt das Vertrauen in die veröffentlichten Informationen.

 

Qualitätssicherung

Qualitätssicherung in der Terminologie bezieht sich auf die systematische Überwachung und Verbesserung der Qualität der verwendeten Fachbegriffe innerhalb eines Unternehmens oder einer Organisation. Ziel ist es, sicherzustellen, dass die Terminologie korrekt, einheitlich und angemessen für den jeweiligen Kontext und Zweck ist.

Im Rahmen der Qualitätssicherung werden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Genauigkeit, Konsistenz und Relevanz der Terminologie zu gewährleisten. Dazu gehören:

  1. Überprüfung und Aktualisierung von Terminologiedatenbanken: Regelmäßiges Überprüfen der Termbases auf veraltete oder fehlerhafte Einträge und deren Aktualisierung.

  2. Validierung neuer Begriffe: Sorgfältige Prüfung und Freigabe neuer Fachbegriffe durch Fachexperten, um sicherzustellen, dass sie korrekt und passend sind.

  3. Konsistenzchecks: Überprüfung der Einheitlichkeit der Begriffsverwendung in verschiedenen Dokumenten und Kommunikationskanälen.

  4. Schulungen und Richtlinien: Bereitstellung von Schulungen für Mitarbeiter und die Entwicklung von Richtlinien zur korrekten Verwendung der Fachterminologie.

  5. Feedback und kontinuierliche Verbesserung: Einbeziehung von Rückmeldungen aus verschiedenen Quellen (wie Kunden, Mitarbeitern oder Partnern) und Anpassung der Terminologie entsprechend.

 

TBS (Terminologiemanagement-Systeme)

TBS (Terminologiemanagement-Systeme) sind spezialisierte Softwarelösungen, die zur Verwaltung und Organisation von Fachterminologie in Unternehmen und Organisationen eingesetzt werden. Diese Systeme bieten eine strukturierte und systematische Herangehensweise an das Terminologiemanagement, indem sie eine zentrale Plattform für das Erfassen, Speichern, Bearbeiten und Abrufen von Fachbegriffen und ihren zugehörigen Informationen bereitstellen.

Die Hauptmerkmale von Terminologiemanagement-Systemen umfassen:

  1. Datenbankfunktionalität: TBS bieten eine Datenbankstruktur, die es ermöglicht, eine große Menge an Terminologie effizient zu speichern und zu verwalten. Hier können Begriffe zusammen mit Definitionen, Übersetzungen, Kontextbeispielen und weiteren relevanten Informationen abgelegt werden.

  2. Integration und Schnittstellen: Viele TBS lassen sich in andere Werkzeuge und Systeme integrieren, wie Übersetzungsmanagement-Systeme, Content-Management-Systeme und DTP-Software, was den Workflow im Terminologiemanagement vereinfacht.

  3. Zugriffskontrolle und Kollaboration: Sie bieten Funktionen zur Zugriffskontrolle und ermöglichen die Zusammenarbeit mehrerer Benutzer, was besonders wichtig ist in größeren Teams oder verteilt arbeitenden Organisationen.

 

Term

Ein "Term" im Terminologiemanagement, äquivalent zum deutschen "Begriff", ist ein spezifischer Fachausdruck, der ein eindeutiges Konzept oder Objekt in einem Fachgebiet oder Kontext definiert. Er umfasst eine genaue Beschreibung sowie gegebenenfalls Kontextinformationen, Synonyme, Varianten und Übersetzungen. Die korrekte Verwendung von Terms ist essenziell für klare und einheitliche Fachkommunikation, insbesondere in Bereichen wie technischer Dokumentation und internationaler Unternehmenskommunikation. Ein effektives Terminologiemanagement, das standardisierte und validierte Terms einsetzt, spielt eine zentrale Rolle in der Qualität und Professionalität der Kommunikation.

 

Term Mining

Siehe Terminologieextraktion.

 

Termbank / Termbase

Siehe Terminologiedatenbank.

 

Termcasting

"Termcasting" ist ein relativ neuer Begriff im Bereich des Terminologiemanagements und bezeichnet die dynamische Verbreitung und Aktualisierung von Fachbegriffen und Terminologie über verschiedene Plattformen und Medien. Ähnlich wie beim Podcasting oder Broadcasting geht es beim Termcasting um die schnelle und effektive Verteilung von Informationen, in diesem Fall spezifisch von Fachterminologie.

Die Idee hinter Termcasting ist, dass Mitarbeiter, Übersetzer und andere Stakeholder eines Unternehmens oder Projekts Zugriff auf die neuesten und relevantesten Begriffe und deren Definitionen haben, unabhängig davon, wo sie arbeiten oder welche Tools sie verwenden. Dies kann durch Integration in Content-Management-Systeme, Übersetzungstools oder über Cloud-basierte Plattformen erfolgen.

 

Terminologie

"Terminologie" in diesem Kontext bezeichnet die Gesamtheit der Fachbegriffe, die in einem bestimmten Fachgebiet, in einer Branche oder in einem spezifischen Kontext verwendet werden. Terminologie umfasst nicht nur einzelne Wörter, sondern auch feststehende Wendungen und Fachausdrücke, die für das Verständnis und die korrekte Anwendung von Konzepten, Prozessen, Werkzeugen und Technologien in einem Fachbereich wichtig sind. Hier findest du mehr zur Definition von Terminologie

 

Terminologie und Künstlicher Intelligenz (KI)

Die Verbindung von "Terminologie und Künstlicher Intelligenz (KI)" bezieht sich auf den Einsatz von KI-Technologien im Bereich der Terminologieverwaltung. KI-Systeme, insbesondere solche, die auf maschinellem Lernen und natürlicher Sprachverarbeitung (NLP) basieren, werden verwendet, um Terminologiearbeit zu optimieren und zu automatisieren.

Durch KI können große Mengen an Textdaten effizient nach relevanten Fachbegriffen durchsucht und analysiert werden (Terminologieextraktion). KI-Systeme können Muster erkennen, Begriffe identifizieren und deren Beziehungen zueinander verstehen. Dies hilft bei der schnellen Erstellung und Aktualisierung von Termbanken und Glossaren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Unterstützung bei der Übersetzung. KI-basierte Übersetzungssysteme nutzen Terminologiedatenbanken, um konsistente und genaue Übersetzungen zu gewährleisten. Sie können auch lernen, die spezifische Terminologie eines Unternehmens oder Fachgebiets zu erkennen und entsprechend anzuwenden.

Die Integration von KI in das Terminologiemanagement führt zu einer effizienteren Arbeitsweise, da manuelle Prozesse reduziert werden. Zudem ermöglicht sie eine präzisere und dynamischere Anpassung der Terminologie an neue Entwicklungen und Trends in einem Fachgebiet.

 

Terminologie und Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Die Verbindung von "Terminologie und Suchmaschinenoptimierung (SEO)" bezieht sich auf die strategische Nutzung spezifischer Fachbegriffe, um die Sichtbarkeit und Auffindbarkeit von Online-Inhalten in Suchmaschinen zu verbessern. In diesem Kontext ist es wichtig, relevante und gezielte Fachbegriffe (Keywords) zu identifizieren und einzusetzen, die potenzielle Kunden oder Nutzer in Suchanfragen verwenden könnten.

Durch die Einbindung dieser Schlüsselbegriffe in Webseiteninhalte, Blogbeiträge, Produktbeschreibungen und andere Online-Materialien kann die Relevanz dieser Inhalte für Suchmaschinen erhöht werden. Dies führt zu einer besseren Platzierung in den Suchergebnissen und erhöht somit die Wahrscheinlichkeit, dass die Zielgruppe die Inhalte findet.

Effektives Terminologiemanagement im Bereich SEO berücksichtigt nicht nur die Auswahl der richtigen Keywords, sondern auch deren natürliche Integration in den Text. Es geht darum, einen Gleichgewicht zwischen fachlich korrekter und suchmaschinenfreundlicher Sprache zu finden, um sowohl die Benutzerfreundlichkeit als auch die technische Optimierung zu gewährleisten.

 

Terminologie-Lebenszyklus

Der "Terminologie-Lebenszyklus" beschreibt die verschiedenen Phasen, die ein Fachbegriff von seiner Entstehung bis zur eventuellen Außerkraftsetzung durchläuft. Dieses Konzept ist ein wichtiger Bestandteil der professionellen Terminologieverwaltung und hilft dabei, die Entwicklung und den Einsatz von Fachbegriffen systematisch zu verwalten und zu steuern.

Die typischen Phasen des Terminologie-Lebenszyklus umfassen:

  1. Identifizierung: Das Erkennen und Feststellen des Bedarfs für einen neuen Fachbegriff, oft basierend auf neuen Konzepten, Technologien oder Veränderungen im Fachgebiet.

  2. Erstellung oder Auswahl: Die Entwicklung oder Auswahl des Begriffs, der das neue Konzept am besten beschreibt. Dies kann die Kreation eines völlig neuen Begriffs oder die Auswahl eines bereits existierenden Begriffs sein.

  3. Definition und Dokumentation: Die genaue Definition des Begriffs sowie die Dokumentation seiner Bedeutung, Verwendung und etwaiger Synonyme oder Übersetzungen.

  4. Validierung: Die Überprüfung und Genehmigung des Begriffs durch Fachexperten oder durch ein Terminologiemanagement-Team.

  5. Verbreitung und Implementierung: Die Einführung und Verwendung des Begriffs in relevanten Dokumenten, Systemen und Kommunikationsmitteln.

  6. Überwachung und Bewertung: Die kontinuierliche Beobachtung der Nutzung des Begriffs und seine Bewertung hinsichtlich Relevanz und Effektivität.

  7. Aktualisierung oder Außerkraftsetzung: Die Anpassung des Begriffs an neue Entwicklungen oder die Entscheidung, ihn bei Bedarf nicht mehr zu verwenden.

 

Terminologiearbeit

Terminologiearbeit bezieht sich auf den Prozess des Sammelns, Definierens und Verwaltens von Fachbegriffen, um Klarheit und Konsistenz in der Kommunikation zu sichern. Sie schließt auch strategische Planung und Organisation dieser Prozesse ein, was oft als Terminologiemanagement bezeichnet wird.

 

Terminologiedatenbank

Eine Terminologiedatenbank ist eine strukturierte Sammlung von Fachbegriffen, die in einer elektronischen Datenbank gespeichert und verwaltet werden. Sie enthält wichtige Informationen zu jedem Begriff, wie Definitionen, Übersetzungen und Kontextbeispiele. Sie wird auch  "Termbase" oder "Termbank" genannt. 

 

Terminologiekoordination

Dies bezieht sich auf den Prozess der Abstimmung und Harmonisierung von Terminologiearbeit innerhalb eines Unternehmens oder zwischen verschiedenen Abteilungen und Projekten. Ziel ist es, Widersprüche zu vermeiden und die Einheitlichkeit der Fachsprache zu gewährleisten.

 

Terminologiemanagement

Umfasst das Gesamtspektrum der Aktivitäten rund um die Sammlung, Entwicklung, Pflege und Anwendung von Fachterminologie. Es schließt die Planung, Organisation und Kontrolle aller terminologiebezogenen Prozesse ein. Siehe mehr zur Definition von Terminologiemanagement hier. 

 

Terminologierichtlinien

Dies sind festgelegte Vorgaben und Standards für die Erstellung und Verwendung von Fachbegriffen. Sie geben Anweisungen zur korrekten Begriffsverwendung und helfen, Konsistenz in der Kommunikation zu sichern. Siehe auch Normen und Standards im Terminologiemanagement. 

 

Terminologietraining und -schulung

Diese beinhalten Bildungs- und Weiterbildungsmaßnahmen, die darauf abzielen, das Bewusstsein und das Verständnis für die Bedeutung und die richtige Anwendung von Fachterminologie zu erhöhen.

Workflow-Management im Terminologiemanagement

Das Workflow-Management im Terminologiemanagement bezieht sich auf die sorgfältige Planung und Steuerung aller Schritte und Prozesse, die mit der Erstellung, Pflege und Anwendung von Fachterminologie verbunden sind. Dieser Prozess umfasst:

  1. Planung: Festlegen von Zielen und Prioritäten für die Terminologiearbeit, wie die Identifikation neuer Begriffe, die benötigt werden, oder die Aktualisierung bestehender Termini.

  2. Organisation: Zuweisung von Verantwortlichkeiten und Ressourcen für die verschiedenen Schritte im Prozess, wie die Recherche, die Erstellung von Definitionen oder die Überprüfung von Übersetzungen.

  3. Durchführung: Implementierung der geplanten Schritte, z.B. das Sammeln neuer Fachbegriffe, deren Validierung durch Experten und die Integration in die bestehende Terminologiedatenbank.

  4. Überwachung und Anpassung: Kontinuierliches Monitoring der Terminologieprozesse, um sicherzustellen, dass die Ziele erreicht werden. Bei Bedarf werden Anpassungen vorgenommen, um die Prozesseffizienz zu verbessern.

  5. Kommunikation und Koordination: Sicherstellen, dass alle Beteiligten, von Terminologieexperten bis hin zu Übersetzern und technischen Redakteuren, effektiv zusammenarbeiten und über relevante Änderungen und Updates informiert sind.